Fahrverein Nennigkofen-Lüsslingen

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Bereits in seinem Gründungsjahr 1965 organisierte der aktive Verein ein nationales Fahrturnier ‒ das erste in der Nachkriegszeit. Initiant und treibende Kraft war der bekannte Förderer des gepflegten Fahrens Dr. Paul Wirth aus Nennigkofen. Seine legendären Fahrten durch halb Europa waren damals in aller Munde. Ein historisches Filmdokument von jenem Fahrturnier belegt anschaulich die rustikale Art des Fahrens von damals.

Der Erfolg von 1965 war so überwältigend, dass man sich bereits vier Jahre später wieder an ein nationales Turnier in etwas gewandelter Form wagte. Die Ausstrahlung dieser Fahrturniere auf den Fahrsport in der ganzen Schweiz war deutlich spürbar. Durch den massiven Rückgang des Pferdebestandes in der Landwirtschaft fehlte allerdings der bäuerliche Nachwuchs im hiesigen Fahrverein. Seine Aktivitäten beschränken sich in dieser Zeit auf gesellschaftliche Anlässe und Reisen.

Die gute Verankerung in der Gemeinde fand 1971 ihren Ausdruck in der Schenkung eines gediegenen Brunnens. 1988 schliesslich rafften sich die Verantwortlichen wieder auf zu einem nationalen Fahrturnier mit integrierter ZKV-Meisterschaft. Seither ist der Verein wieder in voller Fahrt. Freundschaftsturniere, Geländeprüfungen mit Dressur- und Hindernisfahren oder neuerdings auch Concours d’atellage de tradition sowie die anspruchsvollen zweitägigen Bismarck-Distanzfahrten wurden von Mitgliedern des Fahrvereines initiiert und durchgeführt. Immer wieder beliebt ist die alljährliche Bucheggberg-Rundfahrt, welche Fahrsportfreunde auch aus der weiteren Region zu begeistern vermag.
Die Sternfahrt im Frühling sowie die Chlausenfahrt sind beliebte vereinsinterne Anlässe. Beliebt und gut belegt sind immer wieder die abwechslungsreichen und instruktiven Vereinsreisen wie etwa an die Fiera cavalli in Verona, die imposante Hengstparade in Marbach, zum Paso-Fino Gestüt Tschümperlin bei Sens in Frankreich oder zu den Kladrubern in Tschechien, den Lippizanern in Piber und Wien sowie zum Cadre noir in Saumur.
Die jeweilige Beteiligung am Tag des Pferdes in Solothurn, Fahrtraining in der Umgebung und im IENA in Avenches, sowie interne Vereinsmeisterschaften runden das vielfältige Programm ab.

Von den rund 90 Vereinsmitgliedern aus der näheren und weiteren Umgebung sind natürlich längst nicht mehr alle aktive Fahrsportler, aber sie bekunden ihr Interesse am Pferd und am Fahren. Naturgemäss sind Leute im bestandenen Alter stärker vertreten. Erfreulicherweise erscheinen aber auch immer wieder neue und jüngere Gesichter. Der Fahrverein Nennigkofen-Lüsslingen bietet mannigfaltige Gelegenheit zu geselligen und fachlichen Kontakten mit Gleichgesinnten und zum leichteren Zugang zum gediegenen, stilvollen Fahren und zum Fahrsport.

Willi Keiser hat das Porträt im Januar 2007 für das Mitteilungsblatt des ZKV verfasst.

Zeitungsartikel

Solothurner Zeitung vom 4.10.2009:
Rasende Rösser und fliegende Mähnen